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Maul- und Klauenseuche: Schutzmaßnahmen

Handlungsempfehlungen zum Schutz vor der Tierseuche

 

Nachdem ein Fall von Maul- und Klauenseuche in einem landwirtschaftlichen Betrieb in Brandenburg aufgetreten ist, bittet das Veterinäramt auch Tierhalter:innen im Landkreis Gotha, Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

 

 

Kühe (Beispielbild), Foto: Pixabay.com

Maul- und Klauenseuche, kurz MKS, ist eine hoch ansteckende fieberhafte Allgemeinerkrankung der Klauentiere. Die letzten Fälle in Deutschland traten 1988 auf.

Als empfänglich gelten u. a. Haus- und Wildschweine, Rinder, Schafe, Ziegen, Büffel, Wildwiederkäuer, Giraffen, Kamele und Flusspferde sowie die nicht zu den Paarhufern zählenden Elefanten. Die typischen Wirte für MKS-Viren in Deutschland sind Hauswiederkäuer und -schweine, aber auch viele Zoo- und Wildtiere können an MKS erkranken. Für den Menschen als Verbraucher von pasteurisierter Milch, daraus hergestellten Milchprodukten oder von Fleisch besteht keine Gefahr.

Die häufigste Übertragungsart der MKS ist der Kontakt zwischen erkrankten und empfänglichen Tieren. An MKS erkrankte Tiere verbreiten das Virus in großen Mengen mit der Flüssigkeit aufgeplatzter Blasen, aber auch mit Speichel, Milch, Dung und der Atemluft. Es besteht zudem ein hohes Risiko für eine indirekte Ansteckung über kontaminiertes Futter, Gegenstände, Fahrzeuge oder Personen.

Aus diesem Grund werden alle Betriebe, die empfängliche Tierarten halten, um die penible Einhaltung folgender Sicherheitsmaßnahmen gebeten:

  • Verzichten Sie zum Schutz der heimischen Klauentiere auf Mitbringsel wie Wurst, Fleisch oder Trophäen von Klauentieren aus dem Urlaub im Ausland.
  • Verfüttern Sie niemals Küchenabfälle oder Essensreste an Klauentiere!
  • Schützen Sie Ihren eigenen Klauentierbestand, indem Sie alle betriebsfremden Personen, wie z. B. die Tierärztin, den Besamungstechniker, die Nachbarin oder Besucher nur in betriebseigener Schutzkleidung den Stall betreten lassen.
  • Informieren Sie bei klinischen Symptomen, die auf eine MKS hinweisen könnten, Ihren Tierarzt.
     

Anzeichen für eine mögliche Infektion können sein:

  • Störung des Allgemeinbefindens (Fieber, Appetitlosigkeit, Teilnahmslosigkeit)
  • Blasenbildung im Bereich der Lippen, des Zahnfleisches und auf der Zunge
  • Blasenbildung im Bereich der Klauen, insbesondere im Zwischenklauenbereich
  • Blasenbildung im Bereich der Euter- und Zitzenhaut sowie ggf. Milchrückgang
  • Vermehrtes Speicheln bei erkrankten Tieren
  • Schmerzen beim Aufstehen und Lahmen beim Gehen (insbesondere Schafe)

Jagdreisen innerhalb von Deutschland insbesondere nach Brandenburg sollten wegen der noch unklaren Situation – insbesondere im Wildtierbereich – unbedingt vermieden werden.

Es wird darauf hingewiesen, dass Tierhalter:innen/Betriebe, die Landtiere (Geflügel, Landsäugetiere, Bienen, Hummeln) halten, gemäß EU VO 2016/429 registriert sein müssen und Bestandsveränderungen aktuell in einem Bestandsregister dokumentieren müssen.

FAQ zur Maul- und Klauenseuche finden Sie hier

 

 

Letzte Änderung der Seite:30.06.22, 14:06 Uhr
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