In zwei Beständen mit Schafhaltung nahe der Grenze zum Wartburgkreis sind erste Fälle der Blauzungenkrankheit aufgetreten. Die anzeigepflichtige, virusbedingte Tierseuche wird von blutsaugenden Mücken der Gattung Culicoides (Gnitzen) auf Schafe, Ziegen, Rinder und andere Wiederkäuer sowie Neuweltkameliden übertragen. Menschen und andere Tiere können sich damit nicht anstecken. Auch der Verzehr von Fleisch- oder Milchprodukten, die aus erkrankten Tieren hergestellt werden, ist unbedenklich.
Verdachtsfälle melden
In allen Bundesländern sind mittlerweile Wiederkäuer an der Tierseuche vom „Serotyp 3“ erkrankt. Halter:innen, die den Verdacht haben, dass ihre Tiere auch betroffen sind, sind verpflichtet, dies dem Veterinäramt zu melden. Im Landkreis Gotha sind die Mitarbeitenden unter der 03621 214 901 erreichbar und stehen Tierhalter:innen beratend zur Seite, damit die Seuche im Bestand schnellstmöglich bekämpft werden kann. Weitergehende Seuchenbekämpfungsmaßnahmen sind im Landkreis Gotha nicht erforderlich.
Blaue Zungen kommen selten vor
Erkrankte Tiere weisen in der Regel die folgenden Symptome auf: Schafe bekommen etwa eine Woche nach der Ansteckung Fieber und werden apathisch. Die Maulschleimhäute und die Zunge röten sich und schwellen. Eine Blaufärbung der Zunge ist nur gelegentlich bei besonders empfindlichen Schafen zu sehen. Durch Bläschen und Läsionen an den Klauen, lahmen die Tiere. Auch Fehl- oder Totgeburten sind in Zusammenhang mit der Blauzungenkrankheit beobachtet worden.
Rinder zeigen dagegen häufig keine Symptome oder aber mildere Verlaufsformen. Auffällig sind Entzündungen der Zitzenhaut und der Schleimhäute im Bereich der Augenlider, Maulhöhle und Genitalien. An Maul und Zunge kann es zu Schleimhautablösungen kommen, am Klauenkronsaum sind gelegentlich Blasen zu sehen. Eine blaue Zunge weisen nur wenige Rinder auf.
Impfung bietet Schutz
Der Verlauf der Krankheit ist für die Tiere oft mit Schmerzen verbunden. Im schlimmsten Fall kann die Seuche tödlich verlaufen. Tiere, die genesen, sind weitestgehend immun. Das wirksamste Mittel, um Bestände zu schützen, ist die Impfung.