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Fördermittel für eine Dorfkümmerin

Am 2. September überreichte Sozialdezernent Thomas Fröhlich dem Bürgermeister der Gemeinde Sonneborn, Jürgen Fleischhauer, einen Förderscheck über 5844,93 Euro für das Projekt Dorfkümmerer. Der Eigenanteil der Gemeinde Sonneborn am Projekt beträgt 2.504,68 Euro.

Das Geld wird über das Landesprogramm „Solidarisches Zusammenleben der Generationen“ des Freistaats Thüringen bereitgestellt. Mit der Förderung sollen die Kontaktmöglichkeiten zwischen den Generationen in der Gemeinde verbessert werden. Die Dorfkümmerin Claudia Gründling wird zukünftig einen halben Tag pro Woche generationsübergreifende Projekte und Maßnahmen entwickeln und anbieten. Dazu wird sie bei den Einwohnerinnen und Einwohnern den Bedarf und die Wünsche vorab in telefonischen und, wo möglich, persönlichen Gesprächen erfragen, um entsprechende Maßnahmen und Projekte planen und einrichten zu können. Vorhandene Strukturen wie aktive Vereine im Ort oder das vorhandene Dorfgemeinschaftshaus sollen in die zukünftigen Aktivitäten integriert werden.

In der Gemeinde Sonneborn mit dem Ortsteil Eberstädt leben viele ältere und mobilitätseingeschränkte oder alleinstehende Bürgerinnen und Bürger sowie viele junge Familien mit Kindern. Die älteren Kinder pendeln in weiterführende Schulen in verschiedene Orte des Landkreises. Zudem ist die Verkehrsanbindung zu Freizeiteinrichtungen und Einrichtungen des Gesundheitswesens usw. nur an Wochentagen möglich und für mobilitätseingeschränkte Menschen nur schwierig zu nutzen. Die wenigen durch Privatinitiativen entstandenen Begegnungsmöglichkeiten sind aufgrund der Kontaktbeschränkungen und fehlender personeller Besetzung eingeschlafen und in ihrer Existenz gefährdet.

Die fehlenden Kontaktmöglichkeiten führen bei den Bürgern aller Altersgruppen zu sozialen Defiziten und psychischen Problemen wie Einsamkeit, Ängsten, Suchtproblemen, Verschuldung usw. Dazu kommt, dass es bisher keine funktionierende Begegnungsstätte mit Personal, das sich um die Belange der Bürger kümmert, gibt.
Die Dorfkümmerin wird sich besonders für diese Anliegen engagieren:
- Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch Förderung von bedarfsgerechten Kinderbetreuungsangeboten außerhalb der gesetzlichen Norm – konkretes Projekt: in Zusammenarbeit mit Jugendpfleger/-in Angebote für Familien mit Kindern initiieren und durchzuführen
- Bildung im familiären Umfeld – konkretes Projekt: wöchentliche Begegnungen unter fachlicher Führung von Honorarkräften (z.B. Hebamme, Verbaucherzentrale, Rentenberater, Ernährungsberater usw.) für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger anbieten und durchführen
- Unterstützung – konkretes Projekt: Bürgerinnen und Bürger in der häuslichen Umgebung aufsuchen, aktuelle Bedarfe erheben und dementsprechende Maßnahmen ergreifen bzw. Netzwerkpartner einschalten (Pflegedienste, Fahrdienst, usw.), Schaffung von bedarfsgerechten Angeboten zum generationsübergreifenden Dialog
Im Landratsamt Gotha berät Sozialplaner Maximilian Lübbe lokale Akteure bei der Inanspruchnahme des Landesprogramms „Solidarisches Zusammenleben der Generationen“.

Letzte Änderung der Seite:21.11.23, 14:38 Uhr
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