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Siedlungsflächenkonzeption Erfurter Kreuz vorgestellt

Landkreis Gotha hofft auf weitere gute Zusammenarbeit

Die Siedlungsflächenkonzeption wurde am 27. Februar 2024 in Ichtershausen vorgestellt.

Das größte Gewerbegebiet Thüringens, das Erfurter Kreuz, liegt zwar im Ilm-Kreis, hat aber trotzdem Einfluss auf die regionale Entwicklung des Landkreises Gotha. Insbesondere was den Wohnraum betrifft, werden die Auswirkungen in den kommenden Jahren immer spürbarer. Denn: Wie die „Siedlungsflächenkonzeption Erfurter Kreuz“ zeigt, wird das Gewerbegebiet allein bis zum Jahr 2035 so sehr wachsen, dass dort voraussichtlich rund 5.000 neue Arbeitsplätze gebraucht werden. „An dieser Stelle ist interkommunale Zusammenarbeit nötig“, sagt Landrat Onno Eckert. „In vielen Kommunen in unserer Region kann der Bedarf an Wohnungen nicht mehr gedeckt werden. Die künftigen Fach- und Arbeitskräfte für das Erfurter Kreuz werden auch im Umland nach geeignetem Wohnraum suchen. Das bedeutet, dass sowohl bei uns im Landkreis Gotha als auch in der Stadt Erfurt eine Zusatznachfrage entsteht. Es braucht daher regionale Abstimmung und Handlungsansätze. Beides bietet die gestern in Ichtershausen vorgestellte Siedlungsflächenkonzeption.“

Analyse berechnet Wohnraumbedarf

Diese haben die Agenturen „Timourou Wohn- und Stadtraumkonzepte“ und "BÜRO FÜR URBANE PROJEKTE" auf Initiative der Landkreise Gotha und Ilm-Kreis sowie der Stadt Erfurt erstellt. Sie zeigt, wo in den kommenden Jahren Wohnraum (Mehr-, Zwei- und Einfamilienhäuser) benötigt wird. Insgesamt hat die Agentur einen Bedarf von 6.570 Wohnungen bis 2035 ermittelt. Schon ab 2028 bis 2033 wird damit gerechnet, dass die Nachfrage nach Wohnraum im Geschosswohnungsbereich viel größer als das Angebot sein wird: Angenommen wird ein Defizit von 2.470 Wohnungen. Aus dem Landkreis Gotha wurden neben der Kreisstadt auch die VG Nesseaue sowie die Gemeinden Nesse-Apfelstädt und Drei Gleichen betrachtet. Allein hier wird es laut Analyse bis 2035 einen Bedarf an 580 zusätzlichen Wohnungen in Mehrfamilienhäusern sowie 715 Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern geben.

Kein Dokument für die Schublade

„Die Konzeption soll nur der Anfang für eine weitere Zusammenarbeit sein“, sagt Pia Lenhardt. Die Leiterin des Amtes für Bauordnung und Bauleitplanung war, gemeinsam mit Raic Pache aus dem Amt für Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung, Teil der Fachsteuerungsgruppe, die maßgeblich an der Erstellung der Konzeption beteiligt war. „Ziel sollte es jetzt sein, den Prozess mit allen Beteiligten fortzusetzen“, so Lenhardt weiter. Um dies zu unterstreichen, ist eine Kooperationsvereinbarung entstanden, die als zentraler Handlungsstrang für alle Beteiligten dienen soll. Geplant ist, dass Kreis-, Stadt- und Gemeinderatsmitglieder der beteiligten Kommunen in den kommenden Wochen und Monaten über die Vereinbarung abstimmen. Die komplette „Siedlungsflächenkonzeption Erfurter Kreuz“ steht hier zum Download bereit. Die Erstellung der Konzeption wurde vom Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft gefördert.

Letzte Änderung der Seite:21.11.23, 14:38 Uhr
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